Claudia Urani

Die letzten 13 Jahre habe ich mich mit grosser Passion der Entwicklung und Vermarktung von Produkten im Luxusgüterbereich hingegeben. Mit jedem Jahr wurde jedoch mein Wunsch stärker, mich in sozialen Projekten zu engagieren. Im Sommer 2017 war der Zeitpunkt für mich reif. Ich wollte unbedingt eine neue Erfahrung machen und im Rahmen von unterschiedlichen Volunteering Projekten nachhaltig sowie sinnvoll mitwirken. 

Es war kein Zufall, dass mir durch eine gute Freundin die Fundazion Avanzar zugerufen wurde. Ich war schnell beeindruckt vom tatkräftigen Engagement und den überzeugenden sowie vielfältigen Initiativen von Avanzar. Zudem gefiel mir der Gedanke, in einer mir noch fremden Kultur mit Kindern und Frauen zusammenzuarbeiten und mich und meine Fähigkeiten in einer neuen Situation noch besser kennenzulernen. Der Entscheid fiel demnach aufgrund der hohen Identifikation mit den Werten und der Mission von Avanzar sehr schnell und im August 2017 ging es für mich für 6 Wochen nach Cuenca in den Süden Ecuadors.  

Nachdem ich keine Spanischkenntnisse hatte, war für mich zuerst ein Intensivkurs an der Tagesordnung. Nach zwei Wochen fühlte ich mich sprachlich dazu bereit,  jeweils jeden zweiten Nachmittag nach der Schule in der Ludoteca mitzuwirken und die Leiterin Melanie in ihrer Arbeit zu unterstützen. Schnell habe ich zwar realisiert, dass mit meinen doch noch bescheidenen Spanischkenntnissen ein vertieftes Gespräch mit den Kindern und den Eltern schwierig ist. Aber auch wenn ich nicht Geschichten erzählen oder viel nachfragen konnte, dank Händen und Füssen funktionierte es trotzdem und sorgte immer mal wieder für ein paar Lacher.

Ich bin beeindruckt von der Ludoteca, einem bunten Spiel- und Begegnungsraum mit breitem Angebot an Spiel-, Lese- und Bastelmaterial. Sie ist ein nicht wegzudenkender Anker für die kranken Kinder und ein wichtiges Auffangnetz für die oftmals sorgenvollen Eltern. Trotz all den einzelnen Schicksalen ist die Atmosphäre geprägt von einer Fröhlichkeit und Leichtigkeit, die ich mir so vorher nicht vorstellen konnte. Jeder Tag wird mit den Kindern gemalt, gebastelt, gespielt, getanzt, gesprochen und zusammen gelacht. Und wenn die Kinder mit glänzenden Augen und einem Lächeln wieder zurück in ihre Zimmer gehen, dann ist das das schönste Geschenk für all die Beteiligten vor Ort. In diesem Zusammenhang bewundere ich Melanies Elan, Ideenreichtum sowie Herzlichkeit und Kraft, mit welcher sie die Ludoteca leitet. Sie trägt massgeblich dazu bei, dass die Kinder wie auch die Eltern sich geborgen, gehört und verstanden fühlen.

Zurück in der Schweiz denke ich viel an all das Erlebte. Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Cuenca und bin sehr dankbar für die vielen persönlichen Gespräche, all die berührenden Lebensgeschichten und Schicksale, das Lachen und die Herzlichkeit der Kinder, die Fröhlichkeit, Offenheit und der Humor in der Ludoteca. All dies hat mich sehr berührt, und ich werde nie vergessen wie starke Kämpfer die doch noch kleinen Kinder sind. Es war eine wertvolle Erfahrung, welche mich nicht nur tief berührt hat, sondern mich auch auf persönlicher Ebene sehr gefordert und mich in vielen meiner Fragen und Sichtweisen weitergebracht hat. 

Dies geht einher mit einem grossen Dankeschön an Margarita Heredia Forster, die die Fundacion Avanzar mit Leib und Seele führt und mir diesen Einsatz ermöglich hat. 

Von Herzen und nochmals Muchas Gracias

 

Claudia

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